Erschienen im Lübbe Verlag
624 Seiten
Preis 22,00 € (D) - als Gebundene Ausgabe
ISBN 978-3785727041
Inhalt / Klappentext
Eine Schülerin verschwindet auf dem Heimweg spurlos.
Jahre später wird sie auf einem Spielplatz mitten in Stockholm ermordet aufgefunden.
Das Mädchen wurde an einem Klettergerüst qualvoll gehängt.
Eine Hinrichtung. Eine Machtdemonstration.
Komissar Joona Linna ist von der Kaltblütigkeit des Täters alarmiert und ermittelt unter Hochdruck.
Das Mädchen ist wahrscheinlich nicht das einzige Opfer.
Als es gelingt, einen Mann aufzuspüren, der den Mord gesehen haben muss, ist der Zeuge nicht in der Lage, darüber zu sprechen.
So traumatisch sind offenbar seine Erinnerungen.
Jonna Linna bittet Erik Maria Bark, den Hypnotiseur, um Hilfe ...
Meinung
Achtung! Diese Rezension könnte eventuelle Spoiler enthalten.
Bei "Der Spiegelmann" handelt es sich um den 8. Band der "Jona Linna" Reihe, kann aber meiner Meinung nach unabhängig davon gelesen werden.
Für mich war es das erste Buch des Autoren Duos und dadurch musste ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen.
Ich finde man merkt schon, dass die Geschichte von zwei Personen nieder geschrieben wurde.
Einerseits war der Schreibstil eher "abgehackt" und "schnelllebig" und an anderen Stellen dann doch etwas "ausladender" und "langatmig".
Man kann sagen, dass der Stil doch sehr Abwechslungsreich ist, aber ich hatte mich dann doch recht schnell, nach den ersten Kapiteln damit angefreundet und war dann auch schnell in der Geschichte drin.
Generell ist der Schreibstil spannend und was mir besonders positiv aufgefallen ist, sind die detaillierten Personen- und Ortsbeschreibungen.
Man wird quasi direkt nach Stockholm und Umgebung gebracht und kann sich so beim Lesen ein sehr gutes Bild von allem machen und ist mitten im Geschehen.
Was mir persönlich noch sehr gut gefallen hat, waren die verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Geschichte erzählt wird.
Besonders die Kapitel aus Sichtweise der Opfer waren sehr fesselnd und spannend, da diese durch Brutalität auffielen und noch einmal ein ganz anderes Leseerlebnis boten.
Diese Stellen im Buch sind definitiv nichts für schwache Nerven!
Joona Linna, der Kommissar, ist ein sehr interessanter Charakter.
Im Buch kam es Stellenweise zu Einblicken in sein Privatleben, die mich sehr neugierig auf ihn als Person gemacht haben.
Dadurch, dass ich den Rest der Reihe noch nicht kenne, wusste ich beim Lesen natürlich nicht, wieso und weshalb es zu manchen Situationen in dieser Geschichte kam.
Das hat mich natürlich etwas irritiert und offene Fragen hinterlassen, aber die werden sich hoffentlich klären, sobald ich die vorherigen Bände gelesen habe.
Jedenfalls scheint Joona Linna eine sehr bewegende Vergangenheit zu haben, die ihn stark geprägt hat.
Ich freu mich schon darauf, ihn besser kennen zu lernen.
Die Geschichte wirkte von Anfang bis Ende sehr gut durchdacht.
Natürlich hat man beim Lesen immer wieder verschiedene Theorien aufgestellt, doch die konnte ich alle meistens schnell wieder verwerfen.
All die offenen Fragen, die während des Lesens entstehen, klären sich am Ende auf und wirken auf mich auch völlig schlüssig.
Ich habe mit dem Ende der Geschichte so überhaupt nicht gerechnet und war wirklich überrascht wie der Fall sich entwickelt hatte und welches Ende er genommen hat und vor allem wieso ich nicht schon eher auf diese Lösung gekommen bin.
Genau so sollte ein guter Thriller sein!
Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist jedoch, dass das Thema der Hypnose in der Geschichte etwas zu kurz kommt.
Aufgrund des Klappentextes, hatte ich mit einer präsenteren Rolle des Hypnotiseurs gerechnet und mich darauf auch gefreut, da ich diese Thematik unglaublich spannend finde.
Fazit
Das Autoren Duo Lars Kepler hat mit "Der Spiegelmann" eine unheimlich gut durchdachte Geschichte veröffentlicht, die durch einen detaillierten Schreibstil glänzen kann und mit der genau richtigen Dosis an Brutalität einhergeht.
Tolle Story, die absolut Lust auf mehr macht!
Es war definitiv nicht das letzte Buch, dass ich von den beiden gelesen habe.