Erschienen im Lübbe Verlag
444 Seiten
Preis 16,00 € (D) - als Paperback Ausgabe
ISBN 978-3-7857-2712-6
Inhalt / Klappentext
Der Mörder geht nach einem perfiden Plan vor:
Detailgetreu stellt er die Morde einer Bestseller-Trilogie nach.
Und die sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden.
Die Opfer - allesamt Frauen.
Ist ein Fan der Trilogie durchgedreht ?
Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln unter Hochdruck,
doch der Mörder ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Die Ermittler tappen im Dunkeln, bis ihnen klar wird, dass die Opfer Jessica Niemi erschreckend ähnlich sehen ...
Meinung
Als ich das erste mal von "Hexenjäger" gehört habe war ich sofort Feuer und Flamme für die Idee dieser Geschichte.
Der Klappentext klingt wahnsinnig vielversprechend und genau nach dem Inhalt, der mir gefällt.
Doch leider war ich nach beenden des Buches etwas enttäuscht.
Der Einstieg in das Buch war super.
Ein grausamer Mord, der detailliert beschrieben wurde und einem direkt eine Gänsehaut verpasst hat.
Meine Vorstellungskraft leistete ganze Arbeit und ich war richtig geschockt von der Szenerie, die sich mir in der Geschichte bot.
Man lernt dann auch schnell die zuständige Kommissarin Jessica Niemi kennen. Ein spannender Charakter mit einem Geheimnis, das erst im Laufe des Buches gelüftet werden sollte.
Es kommt im Verlauf des Buches immer zu Rückblenden aus Jessicas Leben. Zu einer Zeit, vor ihrer Karriere bei der Polizei.
Generell finde ich solche Rückblenden ganz interessant, weil ich der Meinung bin, dass man so immer noch etwas mehr über einen Protagonist erfahren kann.
Doch leider kamen die Rückblenden hier immer zu einer falschen Zeit.
Sie haben mich irgendwie aus meinem Lesefluss gerissen und die aufgebaute Spannung unterbrochen.
Ausserdem wurden diese Szenen auch nicht von der Hauptstory differenziert.
Man schlug die Seite um, war in einem neuen Kapitel und realisierte erst nach ein paar Sätzen, dass man gar nicht mehr von der Gegenwart las, sondern wieder in der Vergangenheit von Jessica war.
Leider passten die Rückblenden auch inhaltlich nicht in die Gegenwart.
Sie hatten für die eigentliche Geschichte keine besondere Bedeutung wie ich finde. Erst gegen Ende des Buches hat man gemerkt, dass die Informationen aus den Rückblenden für eine Beziehung zwischen zwei Protagonisten relevant sein könnten.
Leider flachte der Spannungsbogen der Geschichte, der sich ja am Anfang so schön aufgebaut hatte, im Verlauf dann deutlich ab.
Die nächsten Verbrechen die passierten, wurden nur noch kurz angeschnitten und gar nicht mehr richtig in die Geschichte eingebunden.
Sie wurden zwar beiläufig erwähnt, aber für mich als Leser nicht mehr detailliert beschrieben.
Und das finde ich mehr als schade.
Das Augenmerk des Autors verlagerte sich immer weiter auf die Privatleben der Protagonisten und das nahm der Handlung irgendwie sämtliche Spannung.
Zwar finde ich es toll wenn Protagonisten etwas beleuchtet werden, aber der Fokus sollte doch eher auf dem Fall liegen.
Hierbei handelt es sich natürlich auch um Geschmacksache.
Trotz dessen, dass die letzten Seiten wieder an Spannung dazu gewonnen haben, konnten sie das Ruder für mich nicht mehr herum reißen.
Fazit
Leider hat mir "Der Hexenjäger" am Ende nicht so zugesagt.
Mir lag der Fokus zu sehr auf den Privatleben der Ermittler/innen und zu wenig auf dem Kriminalfall.
Hier wurde in meinen Augen leider zu viel Potenzial verschenkt.